Ein Mann betritt eine Bar, setzt sich an den Tisch an dem bereits ein Polizeikommissar sitzt und fängt an aus
seinem Leben zu erzählen: Er war einst Taxifahrer in den frühen 30’ern in der Großstadt Lost Heaven. Er hatte ein bescheidenes wenn auch ruhiges Leben. Als plötzlich 2 augenscheinliche
Verbrecher auf der Flucht ihn und sein Taxi beschlagnahmten. Die Gangster zwangen ihn die Verfolger abzuschütteln, was ihm trotz der vorgehaltenen Waffen auch gelang. Doch leider ist er dadurch
unfreiwillig in einen Mafiavendetta geschlittert. Zudem hatten sich die Verfolger sein Kennzeichen gemerkt und so überfielen sie ihn einige Tage später als er gerade eine Pause einlegte. Er
flüchtete sich in die Bar des herrschenden Don, dem Mafiaboss, dem die zwei Gangster unterstanden, denen er geholfen hatte. Nun revanchierte sich der Don bei dem Taxifahrer und half ihm, doch ab
jetzt war sein beschauliches Leben vorbei. Er war auf der Flucht und ihm blieb nichts anderes übrig als sich der Mafiafamilie des Don Salieri anzuschließen um weiteren Attentatsversuchen zu
entgehen.So beginnt eine der aufregendsten Geschichten in der Spielewelt. Inszeniert wie ein Hollywoodfilm und mit einem, soviel sei verraten, überraschenden wenngleich auch recht
genretypischen Ende. Man begleitet Tommy, den Taxifahrer, durch sein aufregendes Leben als Mafiosi. Dabei bleibt man das ganze Spiel über in der riesigen Stadt Lost Heaven und seiner Umgebung.
Man kann sich und damit Tommy frei bewegen. Tommy kann herumlaufen, in eine der drei Straßenbahnlinien oder in die Stadthochbahn einsteigen oder auch selber in ein Auto setzen und damit
herumfahren. Dabei muß man im Missionsteil die gestellten Aufgaben lösen. Oft hat man dazu nur eine gewisse Zeit zur Verfügung und gute Ortskenntnis wird dabei vorausgesetzt. Aber keine Angst, da
hilft einem der Kompaß am Bildschirmrand und die sich steigernden Missionen, die so aufgebaut sind, daß diese Ortskenntnis automatisch erlernt wird. Am Ende des Spieles kennt man sich in Lost
Heaven so gut aus wie in seiner eigenen Stadt. Nach verschiedenen Missionen erlernt Tommy wie er bestimmt Autotypen knacken kann und so ist er mit der Zeit immer mehr dazu in der Lage eines
der über 60 verschiedene, im Spiel vorkommenden, Fahrzeuge aus den 30’ern klauen und fahren zu können. Die Autos haben nicht nur verschiedene Motorausstattungen und damit unterschiedliche
Fahreigenschaften, einen Benzintank, der bei längerem Herumfahren immer leerer wird und an Tankstellen wieder befüllt werden muß, sondern auch ein recht ordentliches Schadensmodel und so fällt,
nach einem der nicht seltenen Unfälle, die Stoßstange oder ein Beleuchtungskörper ab und die Karosserie verbeult sich. Ist das Auto zu stark beschädigt kann es schon mal explodieren. Fährt man
ein Cabrio und es überschlägt sich, dann gibt es einen gewaltigen Dachschaden bei Tommy und er verliert sogleich seine gesamte Lebensenergie. Also acht geben, daß man möglichst feste Dächer über
sich hat. Tommys Lebensenergie wird bei jedem Unfall ebenso wie bei einem Treffer aus einer Schußwaffe oder einem Fausthieb etwas weniger und kann durch vereinzelt herumhängende Medizinschränke
wieder aufgefüllt werden. Selbstverständlich muß ein Mafiosi bewaffnet sein. Tommy stehen dazu Messer, Handgranaten, Molotowcocktails, 5 Pistolen und 4 verschiede Arten von Gewehren zur
Verfügung. Man kann sowohl beim herumlaufen als auch aus dem fahrenden Auto schießen. Allerdings sollte man darauf achten, daß man mit der Munition sparsam umgeht, denn die ist sehr spärlich
gesät und geht schnell zur Neige, aber genauso wie man eine Waffe wegstecken, nachladen oder wegwerfen kann, so kann man auch die Waffen der niedergestreckten Gegner aufnehmen. Dabei sollte
bedacht werden, daß jede Waffe ihre eigene Munitionszahl besitzt. Ist eine Waffe leergeschossen kann man sie nicht mehr gebrauchen und eine Neue muß her. Genauso sollte keiner der herumlaufenden
und/oder -fahrenden Polizisten eine gezückte Waffe, das Klauen eines Autos, einen Unfall, eine Geschwindigkeitsübertretung (die zum Glück mit der F5-Taste begrenzt werden kann) oder auch nur das
Überfahren einer roten Ampel mitbekommen, denn sonst winkt ein Strafzettel oder gar eine Verhaftung. Entzieht man sich dieser wird man gnadenlos verfolgt und mit Waffengewalt gestoppt. Wenn man
Glück hat kann man die Verfolger abschütteln und die sehr vergeßlichen Polizisten verlieren schnell das Interesse an Tommy. Jedoch kann man jederzeit ungestraft mit dem, im Spiel verfügbaren,
Baseballschläger herumlaufen ohne, daß ein Polizist etwas dagegen unternimmt. Naja, das ist ja auch keine Waffe sondern ein Prügel zur sportlichen Ertüchtigung ;-) Die Spielsequenzen werden
nach jedem Kapitel durch Gespräche in Spielgrafik zwischen Tommy und dem Kommissar zusammengefügt und somit die Geschichte weitererzählt. Nach einer Weile wird der Spielmodus “Freie
Fahrt” freigeschaltet, bei dem Tommy alles tun darf was er will. Passagiere mit seinem Taxi befördern oder einfach nur herumlaufen oder -fahren. Dabei bekommt er für erfolgreiche Beförderung,
Gangsterjagd oder auch Zerstörung eines Autos Geld, daß er dann in Waffen, Benzin oder Gesundheit und Reparaturkosten für das Auto investieren kann. In diesem Spielmodus kann man einstellen, wie
viel Passanten, Autos oder Polizisten sich in der Stadt herumtreiben sollen. So kann eine Menschenleere oder auch fast schon überfüllte Stadt generiert werden. Sie bei Tag oder bei Nacht spielen.
Hat man das Spiel durch wird der Spielmodus “Freie Fahrt Extrem” freigeschaltet. Dort befinden sich keine Polizisten mehr sondern nur noch, zusätzlich zu den Passanten und Autos, 19, auf
verschiedenen Standorten wartende und winkende, Menschen, die Tommy eine Aufgabe stellen, und, wenn er die manchmal recht schwierigen Aufgabe erfolgreich erledigt hat, ihm einen Bonuswagen
spendieren. Tommy und seine Autos werden mit Hilfe der Tastatur und Maus oder auch per Joystick oder anderen Eingabegeräten aus der 3rd Person Perspektive gesteuert. Dabei bleibt die
Kamera immer dicht am Geschehen und man verliert nie den Überblick, da der Blickwinkel hinter dem Akteur zentriert ist oder auch mit der Maus frei bewegt werden kann. Die Programmierer haben
bei diesem Spiel hervorragende Arbeit geleistet. Die Grafik läuft auf meiner Voodoo3 flüssig und sieht dabei auch noch einfach grandios aus. Die Ladezeiten sind sehr kurz und beim Nachladen, wenn
man von einem Stadtteil in den nächsten wechselt, kommt es nur zu einen ganz kleinen Ruckler. Ebenso hat jeder Stadtteil eine eigene Hintergrundmusik, die sehr gelungen zur Zeit, in der man sich
befindet, paßt. Besonders die in Chinatown gefällt mir sehr gut und animiert zum Mitswingen. |