Black & White erregte viel Aufsehen durch einen geschickt angelegten Werbefeldzug. Von der
Spielezeitschrift “PC-Games” mit haufenweise Vorschußlorbeeren überhäuft und nach erscheinen als das “Spiel des Jahres” bezeichnet, stellt sich für die Spieler das Ganze eher als Flop des Jahres
heraus. Das Spiel wurde mit etlichen Bugs ausgeliefert, die sich stark auf den Spielspaß auswirkten. Bei vielen, ließ sich das Spiel nicht installieren und wenn man es dann zum laufen bekommen
hatte, waren spielentscheidende Ereignisse im Spiel unlösbar. Erst nach erscheinen des lange erwarteten Patches wurden die wichtigsten Fehler behoben.Man kann in diesem Age of Empires -
Verschnitt wirklich tun und lassen was man will und kommt damit mehr oder weniger gut zum Ziel. Die Hauptaufgabe ist es: Dörfer und deren Bewohner unter seinen Glauben zu bekommen. Jede Aktion,
die man mit seiner Hand (dem Cursor) macht beeinflußt die Welt. Egal ob man nun Steine über oder ins Dorf schmeißt, den Dorfbewohnern Holz und Nahrung beschafft oder einfach nur ihre Häuser
anzündet, für alle Aktionen bekommt man Glaubenspunkte. Ein Dorf hat eine bestimmt Anzahl von diesen Glaubenspunkten, die sie ihrem Gott schenken. Mit jeder Aktion verringert sich diese beim
gegnerischen Dorf oder erhöht sie beim eigenen. Ziel des Spieles ist es alle Dörfer des Gegners unter seinen eigenen Glauben zu bekommen. Dabei steht einem eine Kreatur zur Verfügung, die man
selber Ausbilden darf. Jede Handlung von einem Selber beeinflußt die Kreatur. So kann man ihr beibringen, wie sie sich verhalten soll. Man muß ihr beibringen, was sie essen darf und was nicht,
Zaubersprüche, damit sie besser helfen und angreifen kann, wie sie sich im Kampf mit der gegnerischen Kreatur verhalten soll und, und, und. Die eigene Kreatur wächst einem mit der Zeit wie ein
eigenes Kind oder zumindest ein Haustier ans Herz und man kümmert sich mit voller Hingabe darum sie großzuziehen und ihr alles notwendige beizubringen. Die Programmierer hatten eine gute Idee.
Man kann Böse oder Gut sein. Allein die Taten des Spielers sind ausschlaggebend. Doch leider hört sich das besser an als es ist. Die Zusatzaufgaben kann man sehr selten als böser Gott gewinnen.
Meistens muß man gutes tun um eine Bonusfigur oder ein Zusatzzauber frei zu spielen. Das Spielprinzip macht wirklich Spaß und es hat ein gewissen Suchtfaktor. Doch läßt die Langzeitmotivation
auf sich warten. Das Game hat nur 5 Levels und die sind innerhalb von 3 Tagen durchgespielt. Auf den dazugehörigen Multiplayer-Part kann man getrost verzichten, da sich solch eine Partie über
längere Zeit hin zieht und damit dementsprechend hohe Onlinekosten auf einen zu kommen. Lionhead hat versprochen, daß sie regelmäßig und in kurzen Abständen Zusätze zum Download anbieten, doch
das ist wieder einmal ein Versprechen des Werbefeldzuges gewesen, den sie nicht eingehalten haben. Es gibt zwar einige Kreaturen, die man downloaden kann, diese waren aber schon von Anfang an auf
der CD enthalten, nur noch nicht freigeschalten. Nun muß man sich den Freischaltcode extra herunterladen um die Kreaturen in Aktion zu sehen. Ebenso sieht es mit dem Feature des Fußballfeldes
aus. Solch eine Taktik ist eines ordentlichen Spieleprogrammierers unwürdig und führt verständlicherweise zum Unmut der Fans. Die bereits erschienen Zusätze sind auch viel zu Wenig um eine
Langzeitmotivation aufzubauen. Als “Spiel des Jahres” kann man Black & White nun wirklich nicht bezeichnen. Auch nicht wegen dem bisher einmaligen Spielprinzips. Wer sich allerdings damals
mit vollem Eifer um sein Tamagotchi gekümmert hat, kann ohne bedenken zugreifen. (Redakteur: Voodoo 8) |